Corona und die Barfußroute

Wie ihr ja sicherlich schon gemerkt habt, sind die Themen Corona und Lockdown derzeit für uns sehr weit weg. Hier gibt es kaum Fälle und Masken werden nur in Geschäften oder sehr hoch frequentierten Bereichen getragen. Die unterschiedlichen Einreisebestimmungen hindern uns etwas daran, das klassische Inselhopping zu betreiben, aber letztendlich können wir hier in der Karibik nahezu überall hin. 

Viele Segler die wir bisher getroffen haben wollen jedoch die klassische Barfußroute segeln und das gestaltet sich derzeit sehr schwierig bis unmöglich: nach der Karibik geht es normalerweise durch den Panamakanal und dann über den Pazifik nach französisch Polynesien, welches für viele das Highlight der ganzen Route darstellt. Danach geht es dann weiter nach Neuseeland, was natürlich auch ein kleines Träumchen darstellt. Neuseeland lässt jedoch schon lange keine Segler mehr einreisen und französisch Polynesien hat nun auch seine Grenzen dicht gemacht. Unsere benachbarte deutsche Familie wollte ursprünglich auch nach Neuseeland und wird nun stattdessen Ende Mai wieder Richtung Europa aufbrechen. Eine neuseeländische Familie ist hier gerade recht verzweifelt, weil ihre Zwillingsmädchen eingeschult werden sollen und sie jetzt keine Chance haben, mit ihrem Boot nach Hause zu segeln. In Deutschland gibt es viele, die ihre Barfuß-Pläne durch Corona bereits verschoben haben und aufgrund der aktuellen Situation nun wieder unsicher sind, ob sie überhaupt durchs Mittelmeer reisen können. 

Wir sind somit froh, dass wir von Beginn an geplant hatten, "nur" in der Karibik zu segeln und jetzt nicht enttäuscht unsere Pläne ändern müssen. Weiterhin war es rückblickend auch die absolut richtige Entscheidung, das Boot direkt hier anstatt im Mittelmeer zu kaufen-sonst hätten wir unsere Elternzeit evtl in einem französischen oder griechischen Hafen verbringen dürfen.

PS: Das alles ist in Anbetracht der Situation sicherlich Jammern auf hohem Niveau, aber für jemanden der sich seit vielen Jahren auf diese Reise vorbereitet und für diesen Traum möglicherweise alles aufgegeben hat, kann es dennoch einen herben Rückschlag bedeuten.