Heute morgen haben Steffen und Maila ein nahgelegenes Riff besucht, während Fee und ich wieder UNO- spielend an Bord geblieben sind. Anschließend setzten wir auf die Insel über und konnten trotz des Feiertages einige Lebensmittel kaufen. Die kleinen Geschäfte sind allerdings nur spärlich bestückt und ein Großteil der Regale ist leer. Vermutlich ein Zeuge der ausbleibenden Touristen seit nun fast einem Jahr. Trotzdem ist deutlich zu sehen, dass der Tourismus auf der Insel (normalerweise) einen großen Stellenwert einnimmt- in der kleinen Einkaufsstraße gibt es viele Bars und Restaurants und die Einheimischen sind sichtlich um ein schönes Erscheinungsbild bemüht (die kleinen Häuser sind alle liebevoll und bunt gestaltet). Das Highlight für die Mädels war hingegen sicherlich die Begegnung mit dem ersten zutraulichen Hund. Er freute sich sehr über die Streicheleinheiten und begleitete uns danach noch bis zu unserem Dingi. Der treue Blick aus seinen wunderschönen braunen Augen hat uns alle berührt und wir hoffen, ihn morgen vlt nochmal anzutreffen. Am Nachmittag war auf der Tweeny mal wieder Wäsche waschen angesagt und die Mädels durften einen Film schauen. So kam es, dass Fee und ich heute erstmalig nicht im Wasser waren!
Gestern wurden wir von einem einheimischen Bekannten der ehemaligen Bootseigner besucht. Er hat wohl mal eine ganze Zeit auf die Tweeny aufgepasst und sich sehr gefreut, sie wieder hier begrüßen zu dürfen. Vor Corona hat er eine Bar betrieben, welcher er aber nun schließen musste. Die Einheimischen würden sich derzeit mit dem Verkauf von Meeresschnecken („große Fechterschnecke“) über Wasser halten. Er bot uns außerdem an, gegen einen kleinen Betrag unseren Müll zu entsorgen, welches wir dankend annahmen. Es wäre kein Problem gewesen die Aufgabe selber zu bewerkstelligen aber wir sind immer froh, wenn wir zumindest ein wenig helfen können. Deshalb haben wir es uns auch angewöhnt, grundsätzlich an mehreren Marktständen/Supermärkten einzukaufen und somit an mehreren Stellen einen kleinen Beitrag zu leisten.
Er wusste auch Neues von dem Vorfall in den Tobago Cays zu berichten- es handelte sich vermutlich um Drogenkuriere aus Trinidad/Tobago, welche ihre Ware am „Sailors Rock“ übergeben wollten (dieser Fels mitten im Meer sei ein bekannter Drogenumschlagsplatz). Das Speedboot der beiden sei einige Tage vorher von verschiedenen Fischern gesehen worden, aber es habe immer schnell die Richtung geändert, wenn sie ihm näher gekommen sind. Dann ist das Boot wohl gekentert und die beiden hätten mehrere Tage im Wasser verbracht. Dem Überlebenden kann man vermutlich wenig nachweisen- er ist aber auf jeden Fall illegal eingereist und wird sich dafür verantworten müssen. Uns sind nun schon häufiger Einheimische in ihren kleinen Booten mitten auf dem offenen Meer begegnet und ich wage mir gar nicht auszumalen, wie häufig es dabei zu entsprechenden Vorfällen kommt.
Union Island ist übrigens der Kite-Spot in den Grenadinen und obwohl die Insel wirklich klein ist, gibt es hier gleich zwei Kiteschulen. Die Kiter surfen direkt vor der Tweeny entlang und bieten uns damit eine bewegte Hintergrundkulisse.
Während ich diese Zeilen schreibe ist Steffen in einem der beiden Maschinenräume abgetaucht um mal wieder etwas am Motor herum zu "doktorn"- dieses Mal handelt es sich aber zum Glück um einen im Vorhinein geplanten Eingriff und wir haben die notwendigen Ersatzteile bereits aus Deutschland mitgebracht.


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Naaa - bekommen wir morgen ein neues Crewmitglied der Tweeny mit treuen braunen Augen vorgestellt ;)
Liebe Grüße
Lisa