Die verrückte Reise eines kleinen Paketes...

Veröffentlicht am 17. Oktober 2021 um 18:33

Ende April wird ein Paket mit diversen Spielzeugen, Klamotten und "ganz dringend benötigten Lebensmitteln" (in Form des Lieblingsmüslis der zwei kleinen Bordladys-jedes andere ist in ihren Augen ungenießbar) gepackt und möchte sich auf schnellstem Weg nach Antigua in der Karibik begeben. Doch kurz nach der Aufgabe am Paketschalter folgt der erste Schock: "Waaas, du hast nicht den EXPRESSversand gewählt??? Dann kommt das Paket ja nie dort an!" einige Telefonate später steht der Plan: früh am nächsten Morgen macht sich der Verursacher dieses Fiaskos auf den Weg in das knapp 30 km entfernte Zentrallager und bittet die zuständige Beamtin, das Paket heraus zu suchen und entsprechend neu zu frankieren. Der Plan geht auf, die Dame erhält eine Flasche Sekt für ihre Bemühungen und die Absender sind glücklich- auch wenn sie nicht nur die Differenz für den schnelleren Versand, sondern eine komplette Neufrankierung bezahlen mussten. Somit übersteigen die Transportkosten bereits an dieser Stelle fast den Wert des Inhaltes des Paketes-aber natürlich nur den tatsächlichen und nicht den ideelen😉

Nun beginnt das große Warten- bis nach England lässt sich die Reise unseres Goldpaketes noch nachverfolgen, dann verlaufen die Spuren im Sand und über Wochen lautet der Status "das Paket wird ins Zielland transportiert". Im Laufe dieser Zeit ändern sich die Pläne an Bord und ein spontaner Heimaturlaub wird angestrebt-die Crew will vorreisen und der Skipper das Schiff erst noch in sichereres Gewässer überführen. Somit drängt die Zeit und die Suche nach dem Paket wird intensiviert. Wenige Tage vor Abflug dann die erlösende Nachricht "das Paket ist im Zielland angekommen"! Juchu! Aber wo genau befindet es sich denn jetzt eigentlich!? Ein spezieller Agent wird engagiert und mit den Nachforschungen beauftragt. Das Paket bleibt jedoch vorerst unauffindbar. Am Tag der Abreise der Crew erhält der Skipper endlich den ersehnten Anruf: das Paket wurde gefunden! Die Zeit reicht jedoch nicht mehr, es vor dem Abflug abzuholen, also muss die Crew ohne den lang ersehnten Inhalt die Heimreise antreten. Der Skipper erhält das Paket-selbstverständlich muss er den Agenten entsprechend entlohnen und dann muss der Inhalt auch noch versteuert werden. "Aber wir sind doch eine Yacht in transit und damit steuerfrei!?" "Nein, diese Regelung bezieht sich nur auf Ersatzteile für das Boot!" Na, dann öffnen wir doch gerne nochmal das Portemonnaie. Der "Expressversand" ging in diesem Fall übrigens über den Seeweg, welches die Dauer von über 4 Wochen erklärt... (zum Vergleich: wir hatten meinen Eltern etwas aus Sint Maarten nachgeschickt und das Paket war nach 4 Tagen da). 

Kurz darauf verlässt der Skipper mit der wertvollen Ware an Bord das Land, bringt das Schiff auf eine andere Insel und fliegt der Crew in die Heimat hinterher-natürlich nur mit Handgepäck und somit ohne den Inhalt des Hauptakteurs unserer kleinen Geschichte. Diese nimmt nun eine überraschende Wendung: die Crew entscheidet sich gegen eine Rückkehr in die wunderschöne Karibik! So reist der Skipper alleine zurück, verkauft das Boot und kommt Ende August mit vielen großen Taschen zurück ins Heimatland. Wenn ihr jedoch denkt, dass unsere Geschichte hier endet, habt ihr falsch gedacht! Der Bootskäufer war nämlich so nett, bei seiner Abreise drei Gepäckstücke vom Boot mit sich zu nehmen-darunter unser mittlerweile nun wirklich sehr wertvolles Paket. Da der besagte Mann 6 Std Autofahrt entfernt wohnt, wird es Ende September, bis wir das  "Goldstück" endlich in den Händen halten. Mit leuchtenden Kinderaugen wird ein luftiges Sommerkleidchen nach dem anderen bestaunt- blöd nur, dass das Heimatland in unserer Geschichte Deutschland heißt und dort der Sommer mittlerweile leider vorbei ist...

 

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Kommentare

Annika
Vor 3 Jahr

Oh man. Was eine Prozedur! :-D

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